Das Gesetz von Boyle-Mariotte

 

Das Produkt aus dem Druck p und dem spezifischen Volumen V einer abgeschlossenen Gasmenge ist bei gleichbleibender Temperatur konstant: Eine komplizierte Art einen einfachen Sachverhalt zu erklären.

Letztendlich bedeutet dieses Gesetz nur, dass sich mit einer Erhöhung des Drucks das Volumen verkleinern muss. Für uns Taucher ist dies von entscheidender Bedeutung, denn überall wo wir luftgefüllte Räume haben, wird das Volumen beim Abtauchen verringert und muss gegebenenfalls ausgeglichen werden.

An der Wasseroberfläche (auf Meereshöhe) herrscht ungefähr ein Luftdruck von einem Bar. Beim Tauchen erhöht sich alle 10 Meter der Druck um ein weiteres Bar. Das Volumen muss sich also in einem abgeschlossenem Raum verkleinern. Auf 10 Meter Tiefe habe ich also einen Umgebungsdruck von 2 bar und somit ein Volumen von 50%.

Tauche ich 10 Meter tiefer erhöht sich der Druck um ein weiteres Bar, jedoch wird diesmal das Volumen nicht halbiert bezogen auf die Oberfläche, sondern es liegt jetzt ein Drittel des Volumens vor (siehe Abbildung).

Das Gesetz von Boyle-Mariotte

Das Gesetz von Boyle-Mariotte© Dr. med. Christoph Klingmann

 

Wie man also erkennen kann, halbiert sich das Gasvolumen während der ersten 10 Meter. Von 10 auf 20 Meter Wassertiefe findet eine wesentlich geringe Volumenänderung statt. Aus diesem Grund sind für die starren Hohlräume wie das Ohr oder die Nasennebenhöhlen deshalb die ersten 10 Meter die gefährlichsten.

Man kann von 10 auf 20 Meter Wassertiefe abtauchen und muss nur selten Druckausgleich machen, während von der Wasseroberfläche auf 10 Meter Tiefe sehr oft Druckausgleich gemacht werden muss. Zwischen der Wasseroberfläche und 5 Meter Wassertiefe sind die relativen Volumenschwankungen natürlich noch größer. Deshalb sollten Taucher mit Druckausgleichsproblemen v.a. die Flachwasserbereiche sehr bewusst durchtauchen!