Screening auf R/L Shunt

Nachweismethoden für einen Rechts / Links Shunt und ein PFO

Bei allen Untersuchungen, die zum Nachweis eines PFO oder eines Rechts-Links Shunts durchgeführt werden, sollte ein Kontrastmittel gegeben werden. Außer bei der Magnetresonanztomographie und der Gefäßangiographie handelt es sich bei dem verwendeten Kontrastmittel um kleine Luftbläschen, die in eine Armvene gespritzt werden. Dadurch wird sozusagen ein Tauchgang simuliert. Bis heute ist noch kein Fall einer schwerwiegenden Komplikation durch diese Kontrastmittel beschrieben.

Schluckecho (Transösophagelae Echokardiographie)

Das so genannte Schluckecho stellt die Methode dar, die eine große Sicherheit beim Nachweis eines PFO bietet und gleichzeitig den Ort und die Größe des Shunts nachweisen kann. Der Proband muss einen Schlauch schlucken, in dem sich ein Ultraschallgerät befindet, da der rechte Vorhof etwas versteckt im Brustkorb liegt. Nach Kontrastmittelgabe kann der Ort und die Größe des Kurzschluss beurteilt werden, der zu mehr als 95 % der Fälle im Bereich der Vorhofscheidewand liegt. In selteneren Fällen liegt kein PFO vor, sondern ein Kurzschluss im Bereich der Lungengefäße. Auch diese Kurzschlüsse können mittels Schluckecho erkannt werden, da die Bläschen im arteriellen System zuerst im Bereich des rechten Vorhofs erscheinen und ungefähr 5 Herzschläge später im linken Vorhof, während die Bläschen bei einem PFO direkt auf die arterielle Seite übertreten. Zusätzlich kann der Vorhofscheidewand beurteilt werden, falls zum Beispiel ein Vorhofseptumaneurysma vorliegt.

Nachteil dieser Methode ist der Schlauch der geschluckt werden muss. Nur selten kann diese Untersuchung ohne Schmerz- und Beruhigungsmedikamente durchgeführt werden und sie wird deshalb als relativ unangenehm empfunden. Sie bietet sich deshalb vor Allem für die Nachuntersuchung nach einem Tauchunfall an, weniger als Screening (= Such) Methode.

Transthorakales Echo

Diese Methode umgeht den Umstand, dass ein Schlauch geschluckt werden muss. Mittels Echokardiographie, also wieder einer Ultraschalluntersuchung, wird bei dieser Methode durch den Brustkorb von außen geschallt. Vorteil ist der Verzicht auf den unangenehmen Schlauch. Nachteil ist jedoch die Ungenauigkeit beim Nachweis eines PFO. Nur 70 Prozent der Patienten, die ein PFO haben werden bei dieser Methode entdeckt. Sie kann deshalb nicht empfohlen werden.

Transcranielle Dopplersonographie

Bei dieser Methode kommt wieder eine Ultraschalluntersuchung zum Einsatz. Nach Gabe von Kontrastmittel in eine Vene werden die Hirnschlagadern untersucht. Lassen sich sogennante HITS (High Intensity Doppler Signals) nachweisen, so ist nachgewiesen, dass ein Rechts-Links Shunt vorliegt. Allerdings kann nicht unterschieden werden, ob ein PFO oder ein anderer Shunt vorliegt. Vorteil ist die sehr angenehme Untersuchungsmethode. Sie ist schnell, komfortabel und weißt die gleiche  Nachweissicherheit wie ein Schluckecho auf. Nachteil ist der fehlende Nachweis auf den Ursprung des Shunts und die Unmöglichkeit die Vorhofscheidewand zu beurteilen.

Carotis Dopplersonographie

Hierbei werden die Halsschlagadern statt der Hirnschlagadern untersucht. Ansonsten gibt es keinen Unterschied zur transcraniellen Dopplersonographie. Beide Methoden eignen sich sehr gut als Sreening Methode, also zur Suche, ob ein Shunt vorliegt.

Magnetresonanztomographie (MRT)

Grundsätzlich kann auch mittels MRT ein PFO sowie ein Vorhofseptumaneurysma nachgewiesen werden. Da es sich hierbei jedoch um eine sehr teure Untersuchung handelt, ist sie für den Nachweis eines PFO nicht zu empfehlen.

Gefäßangiographie

Bei dieser Methode wird ein Katheter durch eine Vene in der Leiste zum Herzen vorgeschoben und Kontrastmittel appliziert. Unter Röntgendurchleuchtung kann ein PFO nachgewiesen werden. Diese Methode ist invasiv und mit Strahlenbelastung verbunden. Sie dient deshalb nicht der Suche eines PFO sondern wird nur bei der Therapie, zum Beispiel beim PFO Verschluss verwendet.